Den Glauben an alles Irdische
hat der Dorzwockel schon vor langer Zeit abgelegt;
entweder er weiß oder er weiß nicht.
Archivnotiz (Dorzwockel-Chronik, 2023):
Glaube an die Menschheit — abgelegt wie ein altes Kleid.
Hoffnung? An Corona verreckt; verblasst in der Stille leerer Straßen.
Die Welt dreht sich weiter, doch Farben sind blass, Stimmen gedämpft.
Vergleichende Tafel
Glaube | Hoffnung | Liebe |
---|---|---|
Abgelegt | Verblasst | Luft, die uns umgibt |
Illusionen der Sicherheit | Träume, die zerbrochen sind | Der Atem des Lebens |
Ein Schatten der Vergangenheit | Ein Echo der Vergangenheit | Das Licht im Dunkeln |
Epilog — Die existenzielle Frage
Vielleicht ist es nur noch Liebe, die den Dorzwockel existieren lässt.
Liebe als Luft — unbemerkt, unverzichtbar, wie Wind, der Mühlen treibt.
Existenz durch Zeit
Es geht um meine Existenz — durch die Zeit, vom Beginn bis zum Ende.
Der Anfang: ein unbeschriebenes Blatt; die Zukunft: ein leeres Versprechen.
Nur das Ende kann ich gestalten, wenn ich über Vergang nachdenke:
Schatten, die mich begleiten; Fehler, die ich nicht wiederholen will.
Archivnotiz (Selbstreflexion, 2023):
Zeit ist kein linearer Fluss, sondern ein Labyrinth aus Erinnerungen;
jeder Schritt zählt, jeder Gedanke ein Pinselstrich auf der Leinwand des Lebens.
Vergleichende Tafel
Vergangenheit | Gegenwart | Zukunft |
---|---|---|
Schatten der Entscheidungen | Der Moment des Handelns | Das ungeschriebene Kapitel |
Lektionen in der Stille | Die Kraft des Jetzt | Die Möglichkeit des Wandels |
Erinnerungen, die prägen | Reflexion, die befreit | Träume, die geformt werden können |
Epilog — Der schöpferische Akt
Das Ende ist nicht bloß Ende; es ist die Chance, neu zu beginnen —
ein letzter Atemzug, aus dem Neues atmet.
Der Wind und das Letzte
Der Wind zieht unbehelligt durch die Tage; sein Sausen ist ein Versprechen ohne Form.
Du hörst ihn, wenn er alten Dächern sagt, dass nichts von uns ganz bleibt und nichts ganz kehrt.
So ist der Geist: er kommt, er geht, nimmt, was starr erschien, macht wieder weit.
Glauben — Fuß auf unsichtbarem Pfad; Hoffnung — Leuchten in der Ferne;
Liebe bleibt: Wind, der Liebe heißt, unentbehrlich nah.
Wissenschaftliche Einbettung — Verknüpfung mit Schöpfungsmythen nordamerikanischer Traditionen
Kernaussage (Kurz):
Die bildhafte Quintessenz Ihrer Fragmente — Liebe als Atem/Luft, Wind als existentielle Kraft, Ende als schöpferischer Akt, Zeit als Labyrinth — fügt sich gut in zentrale Muster zahlreicher nordamerikanischer Schöpfungsmythen ein: insbesondere in das Earth-Diver / Sky-Woman-Schema, in Motive der Atem-/Lebensgabe und in die relational-animistische Weltsicht.
Erläuterung (kompakt):
Earth-Diver / Sky-Woman: Viele Erzählungen beginnen mit einer Wasserwelt; eine Himmelsgestalt (z. B. Sky-Woman) fällt, Tiere tauchen, und Land wird auf dem Rücken der Schildkröte geschaffen. Das Bild des „schwebenden“ Dorzwockels ohne festen Boden korrespondiert mit diesem Ursprungsmotiv: Gestalt entsteht erst durch das gemeinschaftliche Tun von Tieren und Geist.
Atem / Breath als Lebensgabe: In Anishinaabe- und verwandten Woodland-Erzählungen wird Schöpfung häufig durch Einhauchen/Ausatmen vollzogen: Leben wird durch Atem geschenkt. Ihre Metapher „Liebe = Atem“ trifft damit ein zentrales ontologisches Bild: Atem ist nicht nur physisch, sondern schaffend und verbindend.
Animanz / Verwandtschaft: Indigene Kosmologien betonen, dass die Welt belebt ist und dass Menschen in dauerhafter Beziehung zu Tieren, Pflanzen und Orten stehen. Diese Perspektive untermauert Ihre ethische Folgerung: Lieben heißt Teilhabe, und Teilhabe heißt Verantwortung für die Mitwelt.
Zyklische/mehrschichtige Zeit (Emergence): Manche Überlieferungen (z. B. Navajo-Emergence) arbeiten weniger linear; Enden sind oft Übergänge zu neuen Welten oder neuen Formen. So kann das „Ende als schöpferischer Akt“ literarisch und konzeptuell plausibel kombiniert werden.
Poetische Synthese (Kurzform)
Sie fiel aus Licht und Wind — nicht abgestoßen, nur gelöst vom Himmelstor.
Wasser empfing sie, Tiere hoben sie, auf Schildkrötenrücken wuchs Land.
Kein Mantel mehr von Glauben, Hoffnung als leiser Fußabdruck im Schlamm.
Doch die Atemgabe blieb: ein Wind namens Liebe bläst Form in Namenloses.
So ist Ende auch Beginn — ein letzter Atemzug, in dem der Dorzwockel sein Gesicht neu formt.
Erweiterte Bibliographie (APA — vorläufige Formulierungen)
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