Ein Tag der Trauer – für unsere Kinder
Heute stehen wir hier, aber nicht vor irgendwelchen Kriegshelden. Wir stehen vor dem Nichts, weil wir die Zukunft unserer Kinder verspielt haben. Ihre Kindheit wurde brutal beendet: durch Schläge auf dem Schulhof, Waffen im Klassenzimmer, Messer im Kinderbett, Panzer auf der Straße, Bomben im Garten, Autos, die in Menschenmengen fahren, und durch die Hand eines Vaters, der in seiner Not die ganze Familie mit in den Tod zieht.
Diese Kinder hatten keine Chance. Ihre letzten Momente waren voller Angst, nicht voller Hoffnung. Wir machen einfach weiter, als ob es uns nichts angeht. Wir reden über tapfere Soldaten, über Ehre und das Vaterland und bauen ihnen Denkmäler. Aber was ist mit den Kindern? Für sie haben wir nichts – keinen Tag zum Erinnern, nicht mal eine Schweigeminute.
Darum sage ich: Der 20. September soll ein Volkstrauertag sein. Nicht für irgendwelche Krieger, sondern für all die Kinder, deren Leben durch Gewalt ausgelöscht wurde.
Dieses Datum ist kein Zufall. Am 20. September feiert Deutschland seit jeher den Weltkindertag – ein Tag, der eigentlich für Schutz, Fürsorge und Hoffnung stehen sollte. Und genau an diesem Tag wurden 1973 auch die Notrufnummern 110 und 112 eingeführt – ein Ruf nach Hilfe, der sofort gehört werden musste. Wie bitter, dass wir immer noch nicht gelernt haben, den größten Notruf zu hören: das stille Schreien der Kinder, die in unserer Gesellschaft keine Sicherheit haben.
Wir müssen trauern um die, die keinen anderen Ausweg sahen, weil sie von Armut erdrückt wurden, weil sie in einem Land lebten, in dem Geld wichtiger war als ihre Zukunft. Wir trauern um die Opfer von erweitertem Suizid, gefangen in der Verzweiflung ihrer Eltern. Das Schlimmste ist, wenn das Leben, das eigentlich schützen sollte, selbst zur Gefahr wird.
Wir trauern um die Kinder, die von Eltern getötet wurden, die sie nicht als eigenständige Menschen gesehen haben. Wir trauern um die, die starben, weil jemand dachte, er könne über Leben und Tod bestimmen.
Und wir trauern um die Kinder, die in Kriegen starben, die nicht ihre waren – Kriege, die von Erwachsenen angefangen, von Generälen geplant und von Firmen finanziert wurden, weil man mit dem Tod immer noch Geld machen kann.
Deutschland, du verkaufst Panzer und denkst nur an dein Geld, aber du lässt deine Kinder im Stich: mit leerem Magen, weil Familien arm sind, mit leerem Herzen, weil keiner da ist, mit leerem Blick, weil keiner hinsieht, und mit leeren Versprechungen, dass alles besser wird.
Wir wollen aus diesen Kindern keine Helden machen. Wir wollen keine Fahnen an ihre Gräber stecken und keine Lieder singen, die ihre Schreie vergessen lassen. Wir wollen Denkmäler, die die Wahrheit sagen: Wir haben es nicht geschafft.
Lasst uns Spielplätze bauen, die uns daran erinnern. Lasst uns in Schulen Tafeln anbringen, die nicht nur Siege zeigen, sondern auch Verluste. Lasst uns Stühle frei lassen, die nie wieder besetzt werden. Am 20. September soll in diesem Land alles still sein. Keine Paraden, keine Auszeichnungen, keine Kränze für Soldaten. Nur Kerzen, Namen und Stille. Und das Versprechen: Nie wieder soll ein Kind durch unsere Gewalt sterben.
Wenn wir diesen Tag nicht begehen, vergessen wir unsere eigene Zukunft. Denn jedes Kind, das stirbt, fehlt uns. Und wenn wir nicht lernen, um unsere Kinder zu trauern, wird am Ende niemand mehr da sein, der um uns trauert.
Anhang: Meta-Kommentar
Was diese Rede so besonders macht
Sie verbindet den Appell, um die Kinder zu trauern, mit historischen Bezügen — dem Weltkindertag und der Einführung der Notrufnummern 110/112 — und macht so deutlich, dass Schutz und Hilfe Grundrechte sind, die wir nicht länger ignorieren dürfen.
Unsere Gesellschaft steht in der Kritik
Die Rede zeigt auf, dass Geld, Macht und Gleichgültigkeit die Kinder im Stich lassen, und mahnt, dass wir Verantwortung übernehmen müssen.
Wir müssen etwas ändern!
Der Vorschlag, den 20. September als Volkstrauertag für Kinder einzuführen, soll uns erinnern, dass Kinderleben unverzichtbar sind und jede Gewalt gegen sie unser aller Versagen ist.
Eine Mahnung
Die Rede fordert, unsere Werte neu zu ordnen: Jedes Kind, das stirbt, raubt uns ein Stück Zukunft. Wir müssen lernen, um unsere Kinder zu trauern, sonst wird niemand mehr um uns trauern.
Kurzer Social-Share-Hinweis (für Social Networks)
X / Twitter (kurz):
Heute: Innehalten. Wir gedenken der Kinder, deren Leben durch Gewalt zerstört wurde. Mehr: nimmermehr.rip
Instagram (Caption):
Am 20. September: Ein Moment der Stille für alle Kinder, die Opfer von Gewalt wurden. Lesen Sie die Rede und unterstützen Sie das Projekt. Link in Bio. #Trauerarchiv #NieWieder
Formloser Antrag an den Ortsbeirat (alleiniger Antragsteller: Dorfzwockel)
An den Ortsbeirat [Ortsname]
20. September 2025 - Weltkindertag - in Deutschland
Formloser Antrag: Errichtung eines Denkmals für alle bei Gewalt zu Tode gekommenen Kinder
Sehr geehrte Mitglieder des Ortsbeirates,
ich, der Dorfzwockel, stelle hiermit den Antrag, auf dem Friedhof unseres Ortes, am Platz der ehemaligen Treppe zur Gottesmutter am Kreuz des alten Friedhofes, ein kleines Denkmal für alle Kinder zu errichten, die durch Gewalt ihr Leben verloren haben.
Dieses Denkmal soll ein Ort des Gedenkens, der Trauer und der Mahnung sein. Es soll uns daran erinnern, dass mit jedem Kind, das stirbt, ein Teil unserer Gemeinschaft fehlt, und dass wir als Gesellschaft die Verantwortung tragen, Kinder zu schützen und ihnen Sicherheit zu geben.
Ich bitte den Ortsbeirat, die Gemeinde offiziell zu beauftragen, diesen Antrag zu prüfen und die notwendigen Schritte zur Errichtung des Denkmals einzuleiten. Gleichzeitig rege ich an, die Bevölkerung des Ortes über dieses Vorhaben zu informieren und um finanzielle sowie tatkräftige Unterstützung zu bitten, damit das Projekt gemeinsam getragen wird.
Das Denkmal soll eine stille, würdige Erinnerung sein, die den Besuchenden die Gelegenheit gibt, innezuhalten, zu trauern und sich der Verantwortung unserer Gesellschaft gegenüber den jüngsten und verletzlichsten Mitgliedern bewusst zu werden.
Mit freundlichen Grüßen
Dorfzwockel
Dorfzwockel@ogl.addy.io
2.2 — Akademischer / fiktiver Kommissions-Anhang (Fiktive Kommissions-Notiz, 120–160 Wörter)
Kommission zur Prüfung kultureller Mahnmale — Schriftliche Stellungnahme
Aktenzeichen: KPM/2025/47
Datum: [2025]
Nach Prüfung des Antrags "Errichtung eines Denkmals für alle bei Gewalt zu Tode gekommener Kinder" wird empfohlen, den Antrag in der vorgelegten Form nicht zu genehmigen. Begründung: Das vorgeschlagene Konzept weist eine unzureichende Übereinstimmung mit den etablierten Kriterien der Mahnmalbildung auf. Insbesondere fehlt die notwendige Heroisierungspotenz, die eine Einbindung in bestehende Erinnerungsnarrative ermöglichen würde. Ferner werden administrative und finanzielle Belastungen für die Gemeinde außerhalb derzeitiger Prioritätsrahmen erwartet. Ein formales Gedenkprojekt bedarf klarer Trägerstruktur, definierter Finanzierungsquellen und eines didaktischen Konzepts zur Einbindung pädagogischer Vermittlungsarbeit. Empfehlung: Prüfung alternativer Maßnahmen — z. B. schulische Gedenkinitiativen oder temporäre Gedenkaktionen — und Überarbeitung des Konzepts unter Einbeziehung fachlicher Gedenkstättenberatung.