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Vakuumzerfall – Physikalisches Modell und philosophische Metapher

1. Physikalischer Hintergrund

In der theoretischen Physik wird unter Vakuumzerfall die Möglichkeit verstanden, dass unser Universum nicht im absoluten, sondern in einem metastabilen Vakuumzustand existiert.

Bislang gibt es keine empirischen Belege; es ist ein denkbares Szenario im Rahmen des Standardmodells, aber hochspekulativ.

2. Philosophische Metapher

Der „Wegfall des Grundes“ lĂ€sst sich mit Heisenbergs Bild vom „Glas der Erkenntnis“ verknĂŒpfen:

3. VerknĂŒpfung mit Partisanenepistemologie


Fazit

Der physikalische Vakuumzerfall ist bislang hypothetisch, aber als Metapher zeigt er Kraft:


Literatur (Auswahl, APA)


Reflexion ĂŒber Scheitern und Selbstbewertung

Die Aussage „Ich habe 33 Jahre lang versucht, etwas aus dem zu machen, was ich an Möglichkeiten mitbekommen habe – es ist mir nicht gelungen“ verweist auf eine existenzielle Erfahrung, die in den Sozial- und Bildungswissenschaften vielfĂ€ltig diskutiert wird. Sie kann unter folgenden Perspektiven betrachtet werden:

  1. Subjektive Deutung von Scheitern
    – Scheitern wird nicht primĂ€r durch objektive Parameter (z. B. beruflicher Status, Einkommen, sozialer Rang) definiert, sondern durch das subjektive Erleben der eigenen Möglichkeiten und deren Verwirklichung.
    – In der Psychologie (vgl. Erikson, 1994) gilt die Frage nach IdentitĂ€t und Gelingen als ein zentrales Motiv der Entwicklung: Nicht „Erfolg“ allein, sondern die FĂ€higkeit, die eigene Lebensgeschichte als sinnvoll zu integrieren.

  2. Soziale Bewertungsrahmen
    – Gesellschaftliche Systeme setzen MaßstĂ€be (ökonomische ProduktivitĂ€t, institutioneller Erfolg), an denen Individuen sich messen. Wer nicht in diese Raster passt, erlebt die eigene Biografie hĂ€ufig als „nicht gelungen“.
    – Bildungstheoretisch gilt dies als Effekt der Externalisierung von Erfolgskriterien: Das Innere wird an FremdmaßstĂ€ben gemessen (vgl. Watzlawick et al., 2011).

  3. Lern- und Entwicklungsdimension
    – Auch negative Selbstbewertungen können Entwicklungsimpulse enthalten. Yalom (2017) betont, dass die Konfrontation mit Grenzen, Scheitern und VergĂ€nglichkeit zentrale Quellen existenzieller Reifung sind.
    – In der Erwachsenenbildung (vgl. Siebert, 2009) wird die Verarbeitung von BrĂŒchen und biografischen Krisen als Lernchance beschrieben, die neue Handlungsmöglichkeiten eröffnet.

  4. Alternative Lesart: Gelingen im Nicht-Gelingen
    – Philosophisch lĂ€sst sich argumentieren (Buber, 2009), dass Gelingen nicht in Ă€ußeren Resultaten liegt, sondern in der Echtheit des Dialogs mit dem eigenen Leben und mit anderen.
    – In diesem Sinne kann das Bekenntnis „es ist mir nicht gelungen“ selbst eine Form von AuthentizitĂ€t sein: eine Weigerung, das eigene Leben an fremden Erfolgsparametern zu messen.


Fazit

Die Erfahrung des Scheiterns ist nicht nur eine private Empfindung, sondern steht in einem Netz gesellschaftlicher, psychologischer und philosophischer Deutungsrahmen. Sie kann destruktiv wirken, wenn sie ausschließlich nach externen Normen bewertet wird. Sie kann aber auch transformativ sein, wenn sie als Ausgangspunkt fĂŒr Neuinterpretation und Selbstannahme gelesen wird.


Literatur (APA)