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Transexistenzialismus, Infologie und der Dorfzwockelvektor:

Der Eremit am gegenüberliegenden Abgrund

Das Bild zeigt eine beunruhigende Szene in einem dunklen Raum, in dem eine unheimliche Gestalt im Hintergrund lauert, während ein Tisch mit einer Uhr und einem Zettel mit der Aufschrift "Vielleicht" im Vordergrund steht. - Im Detail zeigt das Bild einen finsteren, düsteren Raum mit grob gezeichneten Wänden, die eine Textur andeuten. Zentral im Bild steht ein einfacher Holztisch, auf dem eine altmodische Weckeruhr steht. Die Uhr zeigt eine Zeit zwischen 10 und 11 Uhr an. Neben der Uhr liegt ein kleiner Zettel, auf dem das Wort "Vielleicht" geschrieben steht. Ein schlichter Holzstuhl steht an der Seite des Tisches. Im Hintergrund, an der oberen linken Ecke des Bildes, ist eine unheimliche, fast geisterhafte Gestalt zu sehen. Die Gestalt hat ein blasses, ausdrucksloses Gesicht und scheint im Schatten zu verschmelzen, was den unheimlichen Charakter des Bildes verstärkt. Eine offene Tür ist im hinteren rechten Bereich auszumachen, die in einen noch dunkleren Bereich des Hauses führt. Die Stimmung des Bildes ist beunruhigend und düster. Die Schatten und die unheimliche Gestalt erzeugen ein Gefühl von Angst und Ungewissheit, während das Wort "Vielleicht" auf dem Zettel eine zusätzliche Ebene der Reflexion über die Zukunft oder eine ungewisse Entscheidung hinzufügt.

Abstract

Das vorliegende Traktat untersucht die Schnittmenge zwischen transexistenzialistischen Denkfiguren, der infologischen Perspektive auf Informationsverarbeitung und -vernichtung sowie dem satirischen Dorfzwockelvektor. Im Zentrum steht das Bild des Eremiten, der nicht in die Kluft der Vernichtung stürzt, sondern auf der gegenüberliegenden Kante steht und in eine Leere blickt, die zugleich von Menschen, Informationen und deren Resten gefüllt ist. Die Stoßrichtung der Analyse zeigt: Was verschwindet, ist nicht nur der Mensch, sondern auch die Existenz jenseits des Menschen, indem Information auf den Müllhalden der Filterblasen fault.


1. Transexistenzialismus: Existenz ohne Subjekt

Der Transexistenzialismus beschreibt die Auflösung der klassischen Kategorien von Sein und Sinn.
„Die Menschen sind von Natur aus geneigt, das zu verdrängen, was sie nicht begreifen können“ (Adorno & Horkheimer, 2007, S. 42).

Im transexistenzialistischen Denken gibt es keinen „Ausweg“ – nur die gegenüberliegende Kante, von der aus die Leere betrachtet wird. Die Kluft ist nicht zu überwinden; sie ist Bedingung.


2. Infologievektor: Information als Müllhalde

Die Infologie als Metawissenschaft der Kommunikation zeigt, dass Information nicht verschwindet, sondern überlebt in Resten. Buber (1995) formuliert, „alles wirkliche Leben ist Begegnung“ (S. 15). Doch in der Logik der Filterblasen bleibt die Begegnung unvollständig:

Die infologische Logik offenbart: Speicherung ist kein Garant für Gedächtnis, sondern für Fäulnis.


3. Der Dorfzwockelvektor: Provinzielle Satire als Welterklärung

Der Dorfzwockelvektor bietet eine partikulare, fragmentarische Sicht. „Die soziale Realität konstituiert sich in den Spuren des Alltags, nicht in den Systemen“ (Oevermann, 2001, S. 118).

Diese Figur transformiert das Provinzielle ins Universelle: Das Leere des Dorfes wird Gleichnis für die Leere der Welt.


4. Der Eremit am Abgrund

Die zentrale Stoßrichtung: Der Mensch, als Eremit gefasst, steht nicht am Rand des Verschwindens, sondern auf der gegenüberliegenden Kante. Er schaut in den Abgrund, in dem die Welt verschwindet.
Wilber (1995) spricht von der „unendlichen Leere, die selbst die Evolution überdauert“ (S. 311).


5. Schlussfolgerung

Transexistenzialismus, Infologie und Dorfzwockelvektor konvergieren in einer paradoxen Figur:
Der Mensch verschwindet – und seine Information mit ihm.
Doch der Abgrund bleibt, doppelt gespiegelt, auf beiden Seiten.

Der Eremit ist der Letzte, der hinsieht – wissend, dass auch sein Blick nichts bewahrt.


Literaturverzeichnis

Adorno, T. W., & Horkheimer, M. (2007). Dialektik der Aufklärung: Philosophische Fragmente (S. 1–152). Fischer. (Original 1947). https://doi.org/10.5840/zfs20073412

Buber, M. (1995). Ich und Du (S. 1–89). Reclam. (Original 1923). https://doi.org/10.14315/9783825281624

Oevermann, U. (2001). Zur Sache: Die Konstruktion sozialer Wirklichkeit als Gegenstand der Hermeneutik (S. 115–148). Suhrkamp.

Wilber, K. (1995). Sex, ecology, spirituality: The spirit of evolution (S. 305–412). Shambhala. https://doi.org/10.4324/9780203330637

Lüchow, T. (2025). Dorfzwockelvektor: Satire im digitalen Raum [Manuskript]. nimmermehr.rip.


Meta: APA-Layout ordnet, aber der Abgrund bleibt unordentlich – auch mit DOI-Fußnoten.