...und wieder ist es Herbst hinieden...
1. Unkraut oder Erkenntnis?
Im Kopfgarten wÀchst beides:
Gedanken, die blĂŒhen wollen â und jene, die kratzen.
Tipp: Nicht sofort ausreiĂen, manchmal verbirgt sich Weisheit im Störkraut.
2. Rost als DĂŒnger
Das Vergessene, das Oxidierte, das Schwere:
Es zerfrisst, aber nÀhrt zugleich.
Tipp: Lasse die rostigen Gedanken liegen, sie schaffen den Humus fĂŒr neue Fragen.
3. Schneiden mit Vorsicht
Der Wille zur Ordnung verlangt Scheren und Messer.
Doch zu viel Schnitt bringt kahle Stellen.
Tipp: Forme nur behutsam, sonst stirbt der Kopfbaum.
4. Chaos als Klima
Unordnung ist kein Feind, sondern Wetterlage.
Sturm im Innern ist Teil der Photosynthese der Ideen.
Tipp: Baue Windschutz, aber erlaube dem Chaos, frische Luft einzubringen.
5. Archiv statt Komposthaufen
VerdrÀngte Gedanken faulen.
Gesammelte Gedanken reifen.
Tipp: Schreibe auf, statt zu verbrennen â selbst der krummste Zweig kann noch Schatten spenden.
Nachwort des Dorfzwockels
Der Kopfgarten verlangt keine Perfektion.
Er verlangt Pflege, Nachsicht, Rost und Regen.
Vielleicht auch einen Spaten aus Zweifel.
Vielleicht nur stille Hingabe ans Wuchern.
âDer wahre Feind des Kopfgartens ist nicht das Unkraut,
sondern die sterile FlĂ€che ohne jede Spur.â