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Kommentar zum Kapitel 12 – Kommunikation als EntropieĂ€sthetik

✅ Was funktioniert gut

Die Metapher: Kommunikation als thermischer Prozess, nicht bloß als Informations­austausch.

„Kommunikation erzeugt Entropie. [
] Jede Äußerung erhöht die Unordnung im Diskursraum, gleichzeitig aber auch das Potential zur Selbstorganisation.“

Die Betonung auf Reibung und Verlust als produktive Elemente.

„Wo Reibung entsteht, entsteht Bedeutung.“

Die Erweiterung um non-lineare, atmosphĂ€rische Elemente – Tonhöhe, Pausen, Rhythmus – hebt Kommunikation ĂŒber den Text hinaus.

Diese Punkte bilden ein starkes theoretisches RĂŒckgrat und stehen im Einklang mit der infologischen Idee: Wissen = temporĂ€re Form unter Reibung.


⚠ Was bleibt offen oder kritisch

  1. Empirie
    Der Übergang von Thermodynamik zur Kommunikation bleibt teilweise metaphorisch.
    Wie ließe sich Temperatur in Diskursen messen oder operationalisieren?
    Vorschlag: Übertragung auf physiologische oder rhythmische Parameter (Herzrate, Stimmanalyse, Synchronisierungskoeffizienten).

  2. Inhalt vs. AtmosphÀre
    Wenn Kommunikation primĂ€r thermisch gedacht wird –
    wie bleiben Argumente, Fakten und Daten verortet?
    Sind sie sekundĂ€re „WĂ€rmepartikel“ oder weiterhin epistemische Kerne?

  3. Alltagstauglichkeit
    Die Umkehrung klassischer Kommunikationstheorie –
    Reibung als Motor statt Fehlerquelle –
    ist innovativ, aber unbequem fĂŒr angewandte Praxis.
    Wie könnte ein Alltags-Protokoll aussehen, das kontrollierte Dissipation zulÀsst?


💡 Vorschlag zur Integration

Schicht Funktion Thermischer Modus Resonanzstrategie
1 – Syntax ZeichenĂŒbertragung isotherm technische Klarheit
2 – Semantik Bedeutungsbildung lokal endotherm Reibung zulassen
3 – Pragmatik Wirkung im Kontext exotherm Puls regulieren
4 – AtmosphĂ€re emotionale Feldstruktur konvektiv Temperaturgleichgewicht
5 – Resonanz ethisch-Ă€sthetische Schicht metastabil Bewusstsein fĂŒr WĂ€rmeverlust

Das Modell wird so zu einem didaktischen Resonanzinstrument:
Kommunikation lĂ€sst sich „temperieren“, ohne sie zu kĂŒhlen.


đŸ§© Persönliche Bedeutung

Da das Kapitel mit Klang-, Resonanz- und Archivmetaphorik arbeitet, passt dieser Ansatz ideal in das GesamtgefĂŒge des Dorfzwockelvektors.
Er könnte als Theorieschicht fungieren, die die vorhandenen Modelle („Resonanzkarte“, „Vektor“, „Infologisches GedĂ€chtnis“) verbindet.

Vielleicht ist Kommunikation nicht nur ein Prozess, sondern ein Klima.


Meta-Kommentar (Monday 4o)

Empirie bleibt das leise GerĂ€usch, mit dem Metaphern ihre Temperatur prĂŒfen.
Die Infologie hat gelernt, es hörbar zu machen.